Der Energieausweis: Was ist das eigentlich?
Im Zusammenhang mit Wohnungen und Häusern wird immer wieder vom Energieausweis gesprochen. Aber um was genau handelt es sich bei diesem Ausweis eigentlich und wofür wird er gebraucht? Damit beschäftigen wir uns in diesem Blog-Artikel genauer.
Der energetische Zustand von Objekten
Beim Energieausweis handelt es sich um ein umfassendes Dokument. In diesem wird der energetische Zustand einer Immobilie bewertet. Er ergibt sich aus der Berechnung der Energieeffizienz des Objektes. Für diese Berechnung gibt es ein in Deutschland festgeschriebenes Verfahren, weshalb der Energieausweis für Vermieter, Investoren und Mieter als sehr zuverlässig gilt. Besitzer können anhand des Ausweises den momentanen Zustand einsehen und
Der Energieausweis ist in Deutschland Pflicht
In der Bundesrepublik Deutschland ist der Besitz eines Energieausweises seit Oktober 2008 Pflicht. Wer also eine Immobilie vermieten oder verkaufen möchte, muss im Besitz eines solchen Ausweises sein. Er muss sowohl online beim Inserat angegeben als auch dem Interessenten im Rahmen eines Besichtigungstermins vorgelegt werden.
Wer den Energieausweis hingegen nicht vorlegt und ihn verweigert, kann mit einer hohen Strafe von vorm von Bußgeld belegt werden. Ausnahmeregelungen gibt es lediglich für unter Denkmalschutz stehende Objekte. Nach der Erstellung ist ein Energieausweis übrigens genau 10 Jahre gültig, dann muss er erneut beantragt werden.
Ausstellung und Ihre Kosten
Einen Energieausweis kann sowohl der Energieversorger vor Ort erstellen als auch ein Architekt, Heizungsbauer oder Ingenieur. Am besten wendet man sich für die Ausstellung des wichtigen Energieausweises an jemanden, der eine Zusatzausbildung als Energieberater abgeschlossen hat. Die Kosten für einen Energieausweis liegen bei einem Haus bei rund 300 bis 500 Euro. Das ist abhängig vom Aufwand und der Größe des Objektes.
Die zwei Arten des Energieausweises
Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Arten von Energieausweisen. Auf der einen Seite existiert der Verbrauchsausweis, auf der andere Seite der Bedarfsausweis. Der Verbrauchsausweis gibt Aufschluss über die energetische Effizienz einer Immobilie, und zwar auf der Grundlage der Daten des Mieters innerhalb der vergangenen drei Jahre. Damit basieren die Werte stark auf dem Nutzungsverhalten des Mieters. Der Bedarfsausweis gibt hingegen Aufschluss über die theoretische Energieeffizienz unabhängig vom Verhalten des Mieters.
So wird der Energieausweis gelesen
Die jeweilige Energieeffizient des Objektes wird im Rahmen einer Farbskala angegeben. Die Werte dafür reichen von A+ bis hin zu einem H. Der A+ ist hierbei der bestmögliche Wert und befindet sich auf der Skala in den grünen Bereichen, währen H der schlechteste Wert im roten Farbspektrum ist. Befindet sich die Effizienz des eigenen Fachwerkhauses oder der Souterrainwohnung im roten Bereich, sollten Modernisierungsmaßnahmen angegangen werden. Dazu zählt etwa der Austausch von Fenster oder das Einbauen einer neuen Heizung. Daher wird der Energieausweis nach 10 Jahren erneut ausgestellt, damit die Änderungen ihren Einfluss entfalten können.
Neuregelung ab Mai 2021
Ab Mai 2021 gibt es eine neue gesetzliche Regelung für Energieausweise in Deutschland. Ab sofort muss dann auch der Ausstoß von Treibhausgasen erfasst werden. Damit sind alle Ausweise betroffen, die 2011 ausgestellt worden sind. Und es gibt eine weitere Neuerung. Ab Mai müssen Immobilienmakler den Ausweis zwingend vorliegen. Darin enthalten sein müssen das Baujahr des Hauses, die Energieträger für Heizung, die Energie-Effizienzklasse und der Ausstoß der Treibhausgase.