Wohnen bleiben im Alter: Diese Möglichkeiten gibt es
Spätestens wenn die Rente in greifbare Nähe rückt stellen sich viele Menschen die Frage: Was mache ich mit meiner Immobilie?
Immerhin sind die Objekte für Senioren oft zu teuer, zu aufwendig in der Pflege, zu groß oder nicht altersgerecht. Verkaufen möchten die meisten Haus- oder Wohnungsbesitzer ihr Domizil aber auch nicht.
Immerhin handelt es sich dabei um eine körperliche und emotional stressige Herausforderung. Welche Möglichkeiten es ansonsten gibt, haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.
Ein altersgerechter Umbau
Wer sich nicht von seinem Zuhause trennen möchte und auch noch in hohem Alter in der Immobilie leben möchte, sollte über einen altersgerechten Umbau nachdenken. Dabei ist es wichtig auf einen Eingangsbereich ohne Treppen oder Schwellen zu achten. Sollte dies unvermeidbar sein, können Rampen oder Lifte dabei helfen, den Höhenunterschied auch in einem Rollstuhl oder mit dem Rollator zu bewerkstelligen. Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Küche.
Sie muss großzügig angelegt sein, sodass sich auch mit einer Gehhilfe möglichst frei darin bewegt werden kann. Die Arbeitsplatten müssen außerdem auf der passenden hohe seien und Schränke oder Geräte zum Ausziehen passen am besten zu den Anforderungen im Alter. Wichtig beim Umbau ist auch das Badezimmer. Eine ebenerdige Dusche mit viel Platz oder eine Badewanne mit Tür sind hier gute Möglichkeiten. Auch beachtet werden muss die Sitzhöhe der Toilette und Haltegriffe sowie rutschhemmende Fliesen.
Damit Seniorinnen und Senioren auch selbstständig zu Bett gehen können sollte das Bett von drei Seiten zu erreichen sein. Ein Lichtschalter in der Nähe des Bettes ist zudem praktisch. Auch der Außenbereich der Immobilie wird am besten so umgebaut, dass das Betreten des Gartens ohne zu schmale Wege oder Treppen möglich ist.
Immobilie verkaufen und dennoch wohnen bleiben
Kommt der altersgerechte Umbau nicht in Frage und quälen einen finanzielle Sorgen, so gibt es weitere Möglichkeiten neben dem reinen Verkauf. So lässt sich das Haus beispielsweise verkaufen und der Käufer gewährt ein lebenslanges Wohnreich. Das ist möglich, wenn der Käufer die Immobilie als Wertanlage nutzen möchte oder sich verschiedene Wohnungen im Haus befinden. Auch eine Umkehrhypothek wäre eine denkbare Möglichkeit.
Dabei wird das Haus oder die Wohnung an einen Darlehnsgeber wie etwa die Bank verkauft. Die Bank zahlt das Haus dann in monatlichen Raten ab und der Verkäufer kann sein Leben lang im gewohnten Umfeld bleiben – nach Ableben geht das Objekt dann in den Besitz des Darlehensgebers. Eine weitere Methode ist die Immobilienleibrente.
Dabei veräußert der Eigentümer das Objekt an einen gewerblichen Anbieter von Leibrenten oder eine Privatperson und bekommt dafür eine Zahlung in jedem Monat, nach Quartal oder einmal im Jahr. Dabei kann der Rentner der die Rentnerin bis zum Tod im Zuhause leben bleiben oder es wird ein Zeitpunkt vereinbart, bis wann die Person ausziehen muss.
Fazit: Es muss nicht immer der Auszug sein
Vielen Menschen wird es himmelangst, wenn sie an die Zukunft denken. Dabei muss das vertraute Heim nicht immer verkauft werden, wenn es zu finanziellen Engpässen kommt. Auch ein barrierefreier Umbau wäre eine Möglichkeit, lange in der bekannten Umgebung leben zu bleiben. Ansonsten kann das Haus oder die Wohnung auch verkauft werden – und das, ohne die vier Wände verlassen zu müssen. Es lohnt sich in jedem Fall, sich rechtzeitig mit den Wohnverhältnissen im hohen Alter auseinanderzusetzen und Pläne zu schmieden.