Weitere Karstadt-Kaufhof-Immobilien sollen unter dem Hammer landen
Die Signa-Gruppe aus unserem Nachbarland Österreich sucht einen Käufer für zehn ihrer Standorte der wirtschaftlich stark angeschlagenen Warenhauskette Karstadt Kaufhof. Dabei sind vor allem große Gebäude in mittelgroßen Städten betroffen. Verkauft werden sollen Gebäude, die an die Warenhauskette vermietet sind.
Informationen von Insidern und Capital aus Finanzkreisen zufolge sucht die Gruppe nun Käufer für ein großes Paket aus zehn Objekten an verschiedenen Standorten. Dabei geht es um Immobilien in Hannover, Mannheim, Würzburg, Bonn, Aachen, Mainz, Ulm und Mannheim. Als Kaufhof im Jahr 2019 eine komplette Übernahme hat die Signa Prime Gruppe schon einige Häuser verkauft. Momentan gehören der Immobilentochter nicht mehr sehr viele der insgesamt einst 131 Filialen von Galeria Karstadt Kaufland. Die Corona-Pandemie setzte dem Unternehmen ordentlich zu und musste mit einem gewaltigen Staatskredit im Umfang von 460 Millionen Euro gestützt werden.
Hannover Filiale mit höchster Bewertung
An manchen der ehemaligen Häuser, die nun verkauft werden sollen, hält aktuell noch die Commerzbank-Tochter Commerz Real einen Anteil von 20 Prozent. Die Immobilien befinden sich unter anderem in Mannheim und Hannover. Sie sind Bestandteil eines geschnürten Pakets aus ursprünglich einmal 33 Immobilien, für die intern schon der Weiterverkauf beschlossen ist. Daraus hatte die Signa Gruppe schon vor einem Jahr ein Paket mit 21 Häusern an verschiedene Fonds des US-Finanzinvestors Apollo veräußert. Das geht aus einem geheimen Anleiheprospekt aus dem Herbst hervor.
Nun wird diskutiert, ob der Investor aktuell erneut zu den Interessenten zählen könnte. Anfragen von Medienvertreter wurden bisher von den Sprechern der Signa Gruppe nicht beantwortet. Die zehn Immobilien sind momentan mit einem gesamten Wert von einer Milliarde in den Büchern der Gruppe vermerkt. In einem Jahr spielen sie insgesamt rund 40 Millionen Euro Miete ein. Die wertvollste Immobilie dürfte dabei die Filiale am Hauptbahnhof von Hannover sein. Sie ist mit etwa 200 Millionen Earp Wert beziffert. Dahinter landet die Filiale in Bonn, die mit 140 Millionen Euro bewertet wird.
Neue Verhandlungen über einen Kredit
Noch nicht beschlossen ist allerdings, ob die Gruppe die Immobilien auch zu diesen Werten veräußern kann. Die Pandemie traf die Kette stark und noch heute leidet das Unternehmen darunter. Als eine Reaktion forderte die Signa Tochter zahlreiche Zugeständnisse der Vermieter an. Dazu zählten etwa Mieterlass für die Zeit des Lockdowns oder zumindest Mietnachlässe. Zuletzt verhandelte die Kette mit dem Bund über einen weiteren Kredit. Dieser sollte, wie bereits der gewährte Kredit von 450 Millionen Euro mit Zinsen später zurückgezahlt werden. Der Unternehmensvorstand Miguel Müllenbach arbeitet momentan an einer Neuaufstellung der Warenhauskette. Sie soll künftig nur noch unter der Marke Galeria in Erscheinung treten. Investiert sollen für die Umwandlung bis zu einer halben Milliarde Euro werden. Wie es nun mit den Immobilien weitergehen wird, steht in den Sternen.
Was ist Ihre Meinung?
Nun würde uns natürlich interessieren, wie Sie zu diesem Thema denken. Wie wird es mit den Ketten wie Galerie Kaufhof weitergehen, wenn die Pandemie wieder zum Erliegen kommt. Werden wir es mit einer ganz neuen Landschaft zu tun haben oder erholen sich die meisten Unternehmen wieder. Schreiben Sie uns gerne einen Kommentar.