Studie: Immobilien nach Corona noch teurer
Gute Neuigkeiten für Vermieter und Kapitalanleger: Selbst die Pandemie kann die Wertsteigerung von Wohnungen und Häusern nicht aufhalten. So hat sich das Gewos-Institut mit der Lage beschäftigt und dabei festgestellt: Der Nacheffekt der Pandemie wird auf dem Wohnungsmarkt in Deutschland noch einmal ordentlich Rabatz machen. So rechnen die Immobilien-Experten damit, dass die Preise weiter steigen.
Einer Prognose zufolge wird der Gesamtumsatz im bereits laufenden Jahr auf über 311 Milliarden Euro ansteigen und damit 6,3 Prozent mehr betragen als im Jahr zuvor. Bereits das Jahr 2020 galt mit einem Immobilien-Gesamtumsatz von 293 Milliarden als das absolute Rekordjahr. Der Treiber sei dafür vor allem der Markt der Wohnimmobilien. Allein hier sei ein Zuwachs von 7,5 Prozent auf knapp 238 Milliarden Euro zu verzeichnen, so die Macher der Prognose.
Zudem werde in den kommenden Monaten die Anzahl an Transaktionen um leichte 1,4 Prozent ansteigen. Gleichzeitig soll der Durchschnittspreis je Kauffall weiter ansteigen.
Corona hat nur einen keinen Effekt auf die Mieten.
In Bezug auf die Mieten hat der Corona-Effekt bundesweit nicht sehr viel Einfluss genommen. Hier sind die Unterschiede vor allem regional zu verzeichnen. So hat die Pandemie etwa das Wachstum der Neu-Mieten in großen und mittelgroßen Städten etwas gedämpft. Angebotsmieten für Neuverträge in ländlichen Orten sind dabei während der Pandemie nach oben gegangen.
In ganz Deutschland rechnen Experten mit einem Anstieg der Mieten für Neuverträge um lediglich 0,1 Prozent. Das ergibt insgesamt einen Anstieg zwischen dem 1. Quartal 2020 und dem 2. Quartal 2021 von im Schnitt 5 Prozent. Haushalte, die einen neuen Vertrag abgeschlossen haben, hat sich die Belastungsquote aufgrund der Nettokaltmiete und des gesunkenen Einkommens deutlich ausgewirkt. So stiegen die Mieten um rund 0,6 Prozent. Für die Zahlen verglichen die Forscher der Studie die tatsächliche Entwicklung der Märkte im Vergleich zur Prognose. Damit konnte der Effekt der Pandemie herausgerechnet werden.
Woran liegt die Preisanstieg?
Ein Grund für den Preisanstieg: Einige wohlhabende Haushalte hatten in der Zeit mit geschlossenen Läden zu tun und ihr Geld statt in Urlaubsreisen oder Anschaffungen in Immobilien investiert. Ein weiterer Grund seien die steigenden Baupreise durch eine Verknappung der Materialien und Arbeitskräfte.
Deutscher Trend für Einfamilienhäuser und privatem Wohnraum
Der Gewos-Experte Wunsch sagte gegenüber der Deutschen Presseagentur, die Dynamik im Bereich der genutzten Wohnräume habe sich während der Pandemie deutlich verstärkt. Mit 10,8 Prozentpunkten bei Eigenheimen und 7,2 Prozent bei Eigentumswohnungen habe man im Jahr 2020 den stärksten Preiszuwachs seit Beginn deren Aufzeichnungen in den 80er-Jahren vermerken können. Im Hinblick auf das hohe Transaktionsaufkommen sagte er, eine höhere Anzahl an Käufen habe man zuletzt im Jahr 1999 registriert. Das Team stellte zudem fest, dass sich das Geschehen derzeit von den großen Städten wegentwickelt hin in die ländlichen Räume. Dabei sind vor allem Einfamilienhäuser und Zweifamilienhäuser beliebt. Mit 259.300 Käufen stellen sie ein Allzeithoch dar.
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