Das ist für Gaskunden jetzt wichtig



Haushalte, die aktuell mit Erdgas heizen, werden zur Kasse gebeten. Vor allem wegen des anhaltenden Ukraine-Krieges haben sich die Kosten enorm erhöht. Nun gibt es eine staatliche Umlage, welche einen zusätzlichen Preisschub ausgelöst hat. Welche Extrakosten nun auf Verbraucher zukommen und wichtige Informationen dazu haben wir hier zusammengefasst.


Was ist die Gasumlage und wie lange ist sie gültig?

Bei der Gasumlage handelt es sich um eine verbrauchsabhängige Sonderumlage. Sie gilt als direkte Folge des Krieges in der Ukraine. Somit soll sie die wichtigen Gasimporteure entlasten. Sie haben in letzter Zeit deutlich weniger russisches Gas erhalten als vereinbart. Nun muss diese Menge mit deutlich höheren Preisen aus anderen Gebieten ausgeglichen werden. Die Importeure haben immerhin gegenüber der Kunden eine Lieferpflicht. Die Mehrkosten müssen bis Ende September noch von den Unternehmen selbst getragen werden. 

Danach lassen sich 90 Prozent der höheren Kosten mittels Umlage weiterreichen. Somit sollen Ausfälle und Pleiten verhindert werden. Die Folge: Durch die Umlage wird sich der Preis für die Endverbraucher noch einmal erhöhen. Ab Oktober soll die Umlage bis Ende März 2024 gelten. Zahlen soll die Umlage dabei Unternehmen und Privathaushalte, welche das Gas benötigen. Somit sind viele Millionen Menschen in Deutschland betroffen, da rund die Hälfte aller deutschen Wohnungen mittels Gas beheizt werden. 

Wie teuer wird es jetzt?

Kürzlich bekanntgegeben wurde von einem führenden Unternehmen aus Ratingen, dass die Gasumlage für alle Verbraucher 2,419 Cent je Kilowattstunde beträgt. Allerdings wird dieser Wert nicht für die ganze Periode gelten, sondern kann entsprechend angepasst werden – jeweils nach drei Monaten. Zusätzlich kommen für Familienhaushalte zu den gestiegenen Gaspreisen noch Mehrkosten von mehreren hundert Euro dazu. Dafür haben Modellrechnungen ergeben, welche Kosten auf die Verbraucher hinzukommen.

Nehmen wir als Beispiel eine vierköpfige Familie mit einer Wohnfläche von 180 Quadratmetern und einem Jahresverbrauch mit 20.000 Kilowattstunden. Hier müssten nun 575 Euro an jährlichen Mehrkosten getragen werden. Eine Familie mit nur einem Kind und einer Hausfläche von 150 Quadratmetern und einem Verbrauch von 18.000 Kilowattstunden käme demnach auf Extrakosten von 518 Euro je Jahr. Ein Paar in einem Single-Haushalt mit 12.000 Kilowattstunden käme auf rund 345 Euro und ein Singlehaushalt mit 5000 Kilowattstunden würde bei rund 144 Euro liegen. Die wirklichen Kosten können je nach Heizbedarf oder der Dämmung auch etwas anders ausfallen. Es handelt sich hier um exemplarische Berechnungen.

Bezahlung der Umlage

Die neue Umlage wird als Aufschlag auf der nächsten Gasrechnung erscheinen. Diese wird allerdings erst mit etwas Verzug auf den Rechnungen hinterlegt sein. Ankündigungsfristen gibt es dabei von vier bis sechs Wochen, welche entsprechend eingehalten werden müssen. Die Umlage wird also wohl erst im November oder Dezember erstmals Auswirkungen haben. Hierbei wird die Umlage zuerst auf der Basis der Kostenannahme berechnet und dann später mit den eigentlichen Kosten verrechnet. Importeure wie Trading Hub Europe erstattet seinen Zulieferern monatlich 90 Prozent der Mehrkosten und erhebt dann das Geld von den Endversorgern. Die Stadtwerke legen die Kosten dann auf den Endverbraucher um. Kürzlich haben Shell und RWE angekündigt, auf Anträge für Ersatzzahlungen zu verzichten und die Kosten stattdessen selbst zu tragen.

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Daniel Kessler

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Veröffentlicht in der Kategorie Immobilienfinanzierung am 19. August 2022  
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