Pachtvertrag: Die Vor- und Nachteile
Ein Pachtvertrag kommt dann zum Einsatz, wenn der Pächter das Inventar eines Objektes oder das Grundstück samt Inventar dafür nutzen kann, um damit Gewinne zu erwirtschaften. Welche Vor- und Nachteile dieses Konzept hat und was ansonsten noch wichtig zu wissen ist, haben wir hier einmal zusammengefasst.
Pachten in der Gastronomie
Besonders häufig kommt der Pachtvertrag in der Gastronomie vor. Etwa dann, wenn jemand eine Bar oder ein Restaurant samt Küche pachtet, um mit der Nutzung einen Gewinn einzufahren.
Der Nutzer erwirbt also nicht den Besitz der Ausstattung, sondern kann diese lediglich nutzen. Das ist häufig auch deshalb der Fall, da beispielsweise eingebaute Zapfanlagen der jeweiligen Brauerei gehören. Manchmal sind diese Anlagen sogar an bestimmte Verträge zum Ausschank spezieller Biersorten gebunden, die dann auch vom Pächter eingehalten werden müssen.
Die Pacht in der Landwirtschaft
Tatsächlich hat man es auch im Bereich der Landwirtschaft sehr oft mit Pachtungen tu tun. Etwa bei Flächen, die landwirtschaftlich in Form von Anbau genutzt werden, aber nicht dem Pächter selbst gehören. Dieser kann dann für eine Saison oder für mehrere Jahre das Grundstück dafür nutzen, um mit dem Anbau und der Ernte Gewinne zu erwirtschaften.
So steht es um die Sonderrechte
Im Pachtvertrag kann der Verpächter festlegen, welche Arten der Nutzung auf seinem Grundstück oder in seinem Objekt gestattet sind.
Verpachtet jemand beispielsweise ein Erdbeerfeld, so kann er im Vertrag hinterlegen, dass sein Grundstück nur für den Anbau und die Ernte der Beeren bestimmt ist. Insgesamt sind die möglichen Sonderrechte und Nutzungsrechte oft deutlich umfassender als in einem normalen Mietvertrag
Das sind die Vorteile der Pacht
Die meisten Pächter stimmen einer befristeten Unternehmenspacht zu, sodass der Vertrag sich meist über einige Jahre erstreckt. Damit hat der Verpächter den Vorteil, dass er für diesen Zeitraum sicher sein Geld erhalten wird.
Der Pächter hingegen profitiert von einem niedrigen Pachtzins. Der Pächter kann in dem Zeitraum des gültigen Vertrages das Grundstück. Das Gebäude samt Inventar nutzen und muss sich nicht selbst etwas aufbauen. Das macht insbesondere für Restaurants, Kaffees, Biergärten oder andere geschäftlich genutzten Immobilien Sinn.
Die Nachteile der Pacht
Natürlich gibt es auch Schattenseiten der Pacht. Angenommen das Unternehmen läuft nicht so gut wie anfangs gedacht und fährt nicht genug Gewinn ein, so muss der Pachtzins dennoch weiter bezahlt werden.
Der Pächter ist dabei einzig und allein auf das Verständnis seines Verpächters angewiesen, denn der muss einer frühzeitigen Kündigung des Vertrages zustimmen. Diese lässt sich zwar häufig darauf ein. Sicher ist diese Zustimmung allerdings nicht. Das sollten angehende Pächter vorher berücksichtigen.
Diese Voraussetzungen gelten
Wer sich etwa ein Restaurant in einem schönen Fachwerkhaus mieten möchte, muss die rechtliche Lage im Blick haben. Voraussetzung für den Pachtvertrag ist ein aktives Unternehmen.
Der Verpächter muss also auch Geschäftseinrichtung und Betriebsmittel zur Verfügung stellen, denn ansonsten handelt es sich um keine Pacht, sondern um eine Vermietung. Die Räumlichkeiten müssen außerdem geschäftlich genutzt werden und sind nicht für eine Privatnutzung gedacht.
Die Frist der Kündigung ist je nach Vertrag unterschiedlich geregelt, denn im Gegensatz zur Miete gibt es hier keine Mindestdauer. Es ist daher wichtig, den Vertrag genau zu prüfen und im besten Falle noch von einem Experten unter die Lupe nehmen zu lassen. Sollte der Pachtvertrag keine Regelung zur Kündigung enthalten, gilt eine Frist von einem halben Jahr und ein Kündigungstermin zum Monatsende.